In einer AGÖ Grünland Gruppe tauchte Anfang 2023 die Frage auf:
A Gibt es Gründe warum diese Pflanze plötzlich auftaucht?
B Auch andere Betriebe haben sie zum Teil flächendeckend seit der Grünlanderneuerung nach Engerlings-Schäden.
Diese Pflanzenfotos zeigenunser typisches Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis).
Das Wiesenschaumkraut wächst typischerweise auf frühjahrsfeuchten Wiesen und bevorzugt nährstoffreichere (eher gedüngte) Böden mit einem höheren Humusgehalt.
Bodenbearbeitung und Bewirtschaftung feuchter Wiesen fördern die Ausbreitung von Wiesenschaumkraut, da die wurzelnden Brutknospen bei diesen Maßnahmen begünstigt werden.
Wenn die grundständigen Blätter des Wiesenschaumkrautes den feuchten Boden berühren, bilden sich häufig an den Ansatzstellen der Fiederblättchen wurzelnde Brutknospen, aus denen selbstständige Pflanzen heranwachsen. Dadurch kann sich das Kraut auch in ungünstigen Standortbedingungen ausbreiten.
Eine Bodenbearbeitung wie z.B. die Engerlingsbekämpfung kann die Ausbreitung des Wiesenschaumkrautes fördern, insbesondere wenn Wiesenneuanlagen oder Strigeleinsaaten lückig bleiben. Nur gelungene, dichte Saaten können dieses Frühjahrsunkraut am besten unterdrücken.
Um dem entgegenzuwirken, wiederholt man an den lückigen Stellen Einsaaten, bis eine dichte Grasnarbe entsteht. Für einen schnellen Narbenschluss empfiehlt es sich, zuerst frühe englische Raygrassorten und Rotklee als schnelle Lückenschließer einzusäen. Spätere Wiederholungssaaten können ausdauernde Wiesenmischungen (z.B. mit Wiesenfuchsschwanz für feuchtere Lagen) oder bewährte Futtergräser und Kleearten mit hoher Wertzahl umfassen, die am Standort bereits gut gedeihen und gute Erträge und Qualität liefern.
Ist Wiesenschaumkraut giftig?
Wiesenschaumkraut enthält Bitterstoffe, ätherische Öle, Vitamin C und Senfölglykoside (unten: Allgemeine Strukturformel der Senfölglycoside (Glucosinolate), Q: Wikipedia).
Der Geschmack von Wiesenschaumkraut ist leicht scharf, ähnlich wie Kresse, das liegt an den Senfölglykosiden. Während der Blüte wird der Geschmack der Blätter leicht bitter. Die jungen Blätter schmecken gut in Salaten oder Suppen oder auf einem Butterbrot.
In kleine Mengen wirkt Wiesenschaumkraut als Medizinalpflanze stoffwechselanregend und verdauungsfördernd, aber auch blutreinigend, antibakteriell und schleimlösend. Wiesenschaumkraut soll gegen Rheuma, Frühjahrsmüdigkeit und Schmerzen ebenso bei Diabetes, Bronchitis, Hautproblemen und Unterleibsschmerzen wirken. Q: https://www.gartenjournal.net/wiesenschaumkraut-giftig
Toxische Senfölglykoside sind in verschiedenen Pflanzenarten, wie zum Beispiel Kohl und Rettich, enthalten. Die toxische Wirkung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art und Menge der Senfölglykoside, der Art der Pflanze, der individuellen Empfindlichkeit und der Art der Verarbeitung.
In der Regel sind Senfölglykoside in den üblichen Verzehrmengen von Kohl und anderen Gemüsesorten unbedenklich. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, wie zum Beispiel bei Menschen, die empfindlich auf Senfölglykoside reagieren oder wenn große Mengen von rohem Kohl oder Rettich konsumiert werden.
In sehr großen Mengen können Senfölglykoside zu gastrointestinalen Beschwerden, wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, führen. In extremen Fällen kann es zu einer Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion kommen. In großen Mengen konsumiert könnten daher die Senfölglykoside des Wiesenschaumkrauts sowohl den Magen als auch die Nieren reizen.
Beratung bei Grünlandproblemen und Giftpflanzen auf Wiesen
Zur Verbesserung aller Formen von Wirtschaftswiesen und des Futterbaues führe ich Grünlandberatungen durch. Habe 40jährige Grünlanderfahrungen (30 Jahre LK NÖ) . Whatsapp, Email- oder Telefonauskünfte dazu sind bei mir kostenlos. Ich bevorzuge Erstanfragen mit Whatsapp-Korrespondenz aus Gründen des Zeitmanagements.
Futterwiesenexperte HUMER
Tel. 0664-8244458
johann.humer@gmail.com
Futterwiesenexperte HUMER 