Die Trockenschäden verursachen bereits fatale Ernteausfälle.
Viele müssen schon das Vieh verkaufen, da es ein enormes Futterdefizit gibt.
Die Auswirkungen des Klimawandels sind 2019 also Futternot und Notverkauf von Vieh.
Dazu kommen zunehmende Ernte-Kalamitäten durch Engerlinge, Mäuse, Dachs, Krähen, Wildschweine, Hagelschlag und Wolfsrisse beim Vieh.
Es ist also höchste Zeit die Futterwiesen auf besser ertragssichere, trockenheitsverträglichere Futtergräser umzustellen.
Die Regenerationsprinzipen
- Vertrocknete Wiesen rechtzeitig vor Regen relativ kurz abmähen (3-5cm).
- Mähgut sofern es den Boden zuviel bedeckt ernten.
- Damit fällt möglichst viel Wieseneinsaat-Saatgut auf den offenen Boden.
- Vor Regen ca 15 kg/ha einsäen mit Samenstreuer oder händisch auf steile Weiden.
- Wenn möglich kreuz und quer säen zur gleichmäßigeren Verteilung.
- Einsaat / Neuanlage mit vielen KLIMARESILIENTEN Arten.
- Gülleschleier auf die Saat verbessert Keimfeuchte und Aufgang
- Auch Standard(einsaat)mischungen können genutzt werden – durch Beimengung passender KLIMARESILIENTER Arten klimafitter.
- Die besten und bewährtesten Sorten in Österreich sind auf www. baes.gv.at/pflanzensorten/oesterreichische-beschreibende-sortenliste/ graeser/ zu finden.
Mit „Geduldiger Wiederholung“ zum Einsaaterfolg
Das Prinzip der „Geduldigen Wiederholung“ von rund drei Jahren ist für den Einsaaterfolg entscheidend.
Die dreimalige Wiederholung braucht es, damit die Einsaat gute Chancen zu keimen hat. Statistische Volltreffer mit Ertragserfolgen gibt es nur bei genug offenem Boden und Bodenfeuchte durch die „Geduldiger Wiederholung“. Am besten teilt man die Einsaat in einen Jahr auf 2 Mal auf. A) August als natürliche Haupteinsaatzeit B) Wenn es besondere Lücken nach der Ernte gibt, weil das das Aufkommen sicherer ist und die Unkrautausbreitung verhindert wird.
Prozentuale Ertragsverbesserung in äußerst armen Berg-Ödlandweiden (Wales) in 20 Jahren:
1 nurgeregelte Beweidung
2 nur Kalkung und Düngung
3 geregelte
4 Beweidung+Kalkung+Düngung+Einsaat
nach Ll.J.Jones, Bericht Welsh Plant Breeding Station 1959
Abb.87 in 1971 KLAPP Wiesen und WeidenZudem sollten bei den jährlichen Wiederholungen auch die Anteile der einzelnen Arten so variiert werden, dass einzelne Arten nicht dominant werden, um einseitige Entwicklungen zu vermeiden. Beispielsweise können Weißklee, Raygräser und Knaulgras leicht dominant und zuviel werden. Andererseits sind Arten, wie Wiesenrispe und Wiesenschwingel, die sich selten durchsetzen dagegen verlorenes Saatgut. Im Berggebiet höherer Lagen und rauen Lagen mit mehr -niederschlägen sind andererseits die extensiveren Arten wie Timothegras und Alpenrispe oft die besten und wüchsigsten Arten.
In konkreten Betrieb, wird es so sein, dass einige der oben vorgeschlagenen Arten schon genug da sind. Andere Gräser können sich sich auf Grund von BODEN / KLIMA / BEWIRTSCHAFTUNG nicht zum Standort passen. Daher passen Standard-Einsaatmischungen selten völlig. Eingesäte, und all jene sich nicht durchsetzende Arten sind dann als Geld wie Saatgut unnütz und verlorene Ausgaben.
Wo Bauern das Erkennen und die Auswahl der am Standort am besten wachsenden Futterpflanzen beherrschen, wird die bestmögliche Artenkombination erreicht. Anderfalls ist es ratsam durch Grünlandexperten der Landwirtschaftskammern die standörtlich besten zusammenstellen zu lassen. Nach Entwicklung und Beobachtung des Pflanzenbestandes ist später so gut wie immer eine weitere Anpassung der Saatgutmischung mit den produktivsten A notwendig.
Wer nur auf Geratewohl eine Standardmischung wählt und dem nicht klar ist, welche Arten den besten Futterwuchs ausmachen, wird kaum einen optimalen und ertragreichen Pflanzenbestand erreichen. BAUERN MÜSSEN DAHER IHR BESTWÜCHSIGEN UND PRODUKTIVSTEN WIESENFUTTERPFLANZEN ZUERST ERKENNEN. Dann erst dann können sie ihre individuelle hoch produktiven Futterwiesen erreichen.
KLIMASTRATEGISCHE WIESENFUTTERPFLANZEN
für ÖSTERREICH nach HUMERRohrschwingel
zeichnet sich durch seine Robustheit auf trockenen wie verschlämmten, verdichteten Böden durch sein robustes und tiefgehendes Wurzelnetz aus. Diese Eigenschaft verleiht ihm auch einen besondere Trockenresistenz. Neue Zuchtsorten haben feinere Blätter und sind besser verdaulich. Die Konkurrenzkraft des sich langsam entwickelnden Rohrschwingels ist anfänglich schwach, nimmt aber mit zunehmender Nutzungsdauer zu. Der Rohrschwingel ist ein idealer Partner für intensiv genutzte, längerdauernde Mischungen.Er ist dennoch mit Vorsicht und nur auf bestimmten und eher feuchteren lehmigen Stellen einzusetzen.
Es gibt Diskussionen und unterschiedliche Meinungen wie gern er gefressen wird. Ursache ist die sehr unterschiedliche Beurteilung/Meinung zur Rauigkeit der Blätter, insbesonders des Blattrandes..
Die folgenden Beratungsunterlagen von PÖTSCH / SCHWAB vom LFZ Gumpenstein bezeichnen mir dagegen unverständlich ROHRSCHWINGEL sogar als >> LANDWIRTSCHAFTLICH WERTLOSES UNKRAUTGRAS<< !
Oben: Info Gumpenstein zu Rohrschwingel. Auszug aus PÖTSCH, E., SCHWAB., E., Ansprache und Beurteilung von Grünlandbeständen. Grünlandseminar. 2010, LFZ Raumberg-Gumpenstein, 19.05.2010; 8952 Irdning, Österreich
Verteilt beim Grünlandseminar 2011 der LFZ Raumberg-Gumpenstein Abteilung Grünland.
KNAULGRAS ist seit jeher ein ertragsstarkes Obergras und sehr bewährt auf Trockenstandorten. Zudem ist es in Österreich das wichtigste Gras von Tal und Bergwiesen. Knaulgras sollte auf guten und trockenen Wiesenstandorten niemals fehlen. Anzustreben sind Anteile von 20 bis 40 % im Futterbestand. Bei ständiger Einsaat und auf Weiden ohne Weidepflege wird bereits das Überhandnehmen beklagt. Zuviel Knaulgras wird wegen seiner Rauigkeit auch nicht so gerne gefressen. Viele Wiesen fehlt dennoch das Knaulgras, das leicht durch Einsaat gesteigert werden kann. Das Ages-Sortenmittel beträgt 110 dt/ha TM.
Englisches Raygras
trotz seiner Herkunft aus niederschlagsreichen Gebieten bewährt es sich auch in trockenen Lagen überraschend gut. Zurückzuführen ist das auf die intensive Züchtung mit tausenden Sorten durch Nutzung der Wasser und Nährstoffressourcen dank tiefer Durchwurzelung. Zu beachten ist, dass nur ein geringer Anteil von 5 bis 10 % in Wiesen beständig und hochwertig ist. In der Sortenprüfung der AGES erreicht das Raygras nur ein enttäuschendes Ertragsmittel von 92,9 dt/ha TM. Hochwertiges Energiefutter ist aber nur im Blattstadium, nicht aber im Sommer, wenn es vorwiegend nur Sammenstängel bildet.
Glatthafer
gilt seit jeher als wärmeliebende hochwertige Grasart mit zarten Stängeln und Spitzenerträgen unter trockenen Bedingungen. Der Klimawandel begünstigt ihn enorm. Wie Rohrschwingel, nimmt er bei drei bis vier Nutzungen mit zunehmender Nutzungsdauer sogar zu. In der AGES-Sortenprüfung ist Glatthafer mit 123 dt/ha TM Spitze nach Timothegras.
Rotschwingel
ist seit jeher ein ausgewiesenes, viel verbreitetes, trockenheitstolerantes Gras. Als anspruchsloses Gras eignet er sich ebenso für nährstoffarme, extensive und höhere Lagen. Seine Stärke liegt als Untergras in der Bildung besonders dichter Grasnarben und weniger in der Futterqualität. Mit seiner Anspruchslosigkeit und tiefer Durchwurzelung ist er das Gegenteil der flach wurzelnden, konkurrenzschwachen Wiesenrispe, die kein ergiebiges, trockenheitstolerantes Gras ist. In der Ages Sortenprüfung erreicht der Rotschwingel ein Ertragsmittel von 111 dt/ha TM, die Wiesenrispe liegt demgegenüber bei das schwächste aller Gräser mit nur 83 dt/ha TM.
Rotklee
– für ihn gilt Ähnliches wie für das Engl. Raygras. Rotklee ist durch seine Pfahlwurzel ebenso trockenbeständig. Der größte Vorteil ist der sichere Aufgang bei der Einsaat in den meisten Wiesen. Aus Fruchtfolgegründen sollte der Anteil nicht 10 bis 15% überschreiten. Das AGES Sortenmittel für Rotklee beträgt beachtliche 132,6 dt/ha TM.
Mattenklee
In der Schweiz wird bevorzugt Schweizer Mattenklee, als länger ausdauernde selektierte Art von Rotklee eingesetzt. Entstanden ist er aus Selektion alter einheimischer Hofsorten. Mattenklee zeichnet sich durch eine bessere Ausdauer aus. Daher wird er vorwiegend in längerdauernden Futterbau-Mischungen eingesetzt. Erkennbar ist er am AGFF-Gütesiegel. Mattenklee-GrasMischungen liefern bei geringerer Schnittzahl und ohne Stickstoffdüngung rund 10% höhere Erträge als mit Stickstoff gedüngte Gras-Weissklee-Mischungen. Gumpenstein hat bislang die Prüfung und Verwendung von Mattenklee unter BUCHGRABER konsequent abgelehnt. Heute steht der von der AGES evaluierte Gumpensteiner Rotklee als letztklassig im Ertrag da.
Q: https://bsl.baes.gv.at/kulturen/kleinsamige-leguminosen Stand: 1.4.2018 GRAFIK: HUMER
Hornklee
kommt erst zur Entfaltung, wenn Wiesen trocken werden. Er ist eine schnell auflaufende Kleeart und eine wertvolle Leguminose für trockene Lagen. Als anspruchsloser Klee eignet er sich für nährstoffarme, extensive und höhere Lagen. Die hohen Tanningehalte verbessern die Eiweißverwertung im Futter.
Luzerne
wird immer mehr nachgefragt in Wiesen einzubauen. Bei individuellen Mischungen ist zu beachten….
Luzerne zeigt bei der AGES-Sortenprüfung (aber auf Acker geprüft) den Spitzenertrag von 153dt/ha TM.
Versuchstandorte waren Fuchsenbigl, Grabenegg (NÖ) und Freistadt (OÖ).
Produktive LEISTUNGSFÄHIGKEIT von allen Zucht-Futtergräsern in Österreich Quelle: AGES, dt/ha im Mittel aller Sorten
Dann muss die Mischung erst den Gegebenheiten angepasst werden.
Es ist daher gar nicht so leicht rechtzeitig zum passenden Saatgut zu kommen! Der Schlüssel zu besseren Erträgen ist aber nun einmal das beste Saatgut. Nur durch neue und noch bessere Sorten liegt der Vorschritt in der Landwirtschaft! Die Tierzüchter wissen das längst, wie wichtig der Samen für bessere und produktiver Leistungen ist. Ins Grünlandfutter will man nur im Notfall was investieren, wenn es nicht mehr anders geht.
Die Wildpflanzen am Grünland sind aber keine Leistungsträger und nicht gegen Krankheiten und Schädlinge gezüchtet.
Dabei liefern Wildpflanzen nur rund halb soviel Futter als Zuchtgräser!
NOTFUTTER IM AUSLAND
In Ländern wie der Türkei wo es meist nie viel Wiesenfutter gibt, füttert man überhaupt nur Stroh und Gerste über den Winter als Notfutter, dass die Tiere überleben, da es keine Futterkonservierung wie Silagen gibt.
Alternativtitel:
Trockenheitsgeschädigte Futterwiesen mit KLIMASELIENTEN Gräsern und Kleearten erneuern; Regeneration trockenheitsgeschädigter Futterwiesen
Andere Informationsquellen:
Rohrschwingel statt Deutsch Weidelgras?PREMIUM
Auf wechselfeuchten, nassen Standorten eignet sich Rohrschwingel oft besser als Deutsches Weidelgras. Wie leistungsfähig dieses „Ungras“ ist, darüber informiert Dr. Heidi Jänicke,
Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft Mecklenburg-Vorpommern.
Versuchs-Details Die Mischungsvergleiche haben wir als einfaktorielle Blockanlage mit vier Wiederholungen angelegt und nach der Ansaat praxisüblich bewirtschaftet. Die Nutzung erfolgte mit jährlich vier Schnitten. Die N-Düngung lag bei 120 bis 180 kg N/ha je Jahr. Die übrigen Nährstoffe haben wir in Höhe des Nährstoffentzuges bzw. darunter gegeben.
Ist der Rohrschwingel eine Alternative zu Futtergräsern, die seit Jahren ihren Stammplatz in Saatmischungen und Grünlandnarben haben? Als Futterproduzenten fordern wir von unseren Grünlandbeständen hohe TM-Erträge und beste Futterqualität bei möglichst lang ausdauernden Beständen und das alles kostengünstig. Weil wir mit der Leistung unserer Grünlandbestände oft nicht zufrieden sind, suchen wir laufend bessere Lösungen.
Ursache für unzureichende Resultate vom Grünland ist häufig eine mangelhafte Bestandeszusammensetzung. Die klassische Empfehlung zur Verbesserung lautet: Weidelgrasreiche Bestände schaffen und erhalten!
Zu Recht dominiert das Deutsche Weidelgras wegen seiner Leistungsstärke in Ertrag und Qualität die Mischungen. Allerdings ist es nicht für alle Standorte uneingeschränkt zu empfehlen. Im Nordosten Deutschlands wird vor allem Niedermoor als Grünland genutzt. Hier gehört das Deutsche Weidelgras von Natur aus nicht hin, da es stark auswinterungsgefährdet ist. Die Gräserzüchter waren in den letzten Jahrzehnten bestrebt, für Niedermoor geeignete Sorten zur Verfügung zu stellen und haben deutliche Fortschritte erzielt.
Allerdings mussten wir auch beobachten, dass selbst Sorten, die zuständige Landeseinrichtungen für den Einsatz auf Moorstandorten empfehlen, in harten Wintern an ihre Grenzen stoßen. Auf Niedermoorgrünland steht daher an erster Stelle der Ansaatempfehlungen, nicht allein auf Deutsches Weidelgras zu setzen und wenn, dann nur Sorten mit ausgewiesener Mooreignung zu verwenden. Ist vor diesem Hintergrund der Rohrschwingel auf Weidelgras-unsicheren Lagen eine Alternative?
Der Exot Rohrschwingel: Lange als Ungras verrufen, ist der Rohrschwingel in den letzten Jahren verstärkt ins Blickfeld gerückt. Das ausdauernde, hochwüchsige Obergras gehört zu den Horstbildnern. Die starken Horste entwickeln teilweise unterirdische Ausläufer und sind wintergrün. Die Blätter sind hart, zäh und teilweise verkieselt. Darum verschmähen Weidetiere die herkömmlichen Rohrschwingel. Diese gelten als ungeeignet für die Frischverfütterung.
In der Blatthärte unterscheiden sich mittlerweile die natürlich vorkommenden Rohrschwingel und die gezüchteten Sorten. Bei diesen gibt es wiederum deutliche Unterschiede. Der Rohrschwingel gilt als
• sehr wüchsig, vital, robust und konkurrenzstark;
• winterfester und ausdauernder als andere Arten;
• gegen Nässe und Trockenheit wenig empfindlich, er kommt mit wechselfeuchten Verhältnissen gut zurecht.
Wegen dieser positiven Eigenschaften haben wir den Rohrschwingel als Futtergras für Moorstandorte untersucht. Ausdauer und Winterfestigkeit sind für Ansaaten unter den widrigen Bedingungen der Niedermoorstandorte besonders wichtig. Hier müssen sie noch langlebiger sein.
Im Artenvergleich machte Rohrschwingel zunehmend mit sehr hohen Ertragsleistungen auf sich aufmerksam. Doch die Kritik an der mangelnden Futterqualität bleibt. Neuere Angebote der Gräserzüchtung sind als sogenannte weichblättrige Sorten beschrieben. Ihre Futterqualität soll besser sein.Einsatz von Rohrschwingel bei Dauerwiesen-Saatgutmischungen für
trockene Lagen
G. Peratoner, U. Figl, C. Florian, C. Klotz, M. Pramsohler, M. Querini,
A. Bodner, R. Resch, 5. Expertenforum Berglandwirtschaft, 15.12.2017Der Rohrschwingel ist dank neuen Sorten im Aufwind
Changins, 05.11.2009 – Der Rohrschwingel ist als eher grobes, unbekömmliches Futtergras bekannt. In den letzten Jahren wurde dieser Nachteil züchterisch intensiv bearbeitet, und es gibt heute einige neue Sorten, die dank ihrer feinen Blätter vom Vieh kaum mehr verschmäht werden. Die Fortschritte in der Rohrschwingelzüchtung zeigen sich auch in der jüngsten, von Agroscope durchgeführten Sortenprüfung, wurden doch vier Neuzüchtungen aufgrund ihrer guten agronomischen Eigenschaften in die aktuelle Liste der empfohlenen Sorten von Futterpflanzen aufgenommen.
Der Rohrschwingel (Festuca arundinacea) ist ein sehr ertragreiches und wenig anspruchsvolles Futtergras. Er bevorzugt wechselfeuchte Bedingungen, erträgt aber auch Trockenperioden und Kälte sehr gut.
Feinblättrige Sorten für die Weide
Gerade als Weidegras könnte der Rohrschwingel dank dieser Eigenschaften durchaus anstelle des Englischen Raigrases oder des Wiesenschwingels verwendet werden. Doch stösst der Rohrschwingel im Kunstfutterbau nach wie vor auf wenig Akzeptanz. Der Hauptgrund liegt in der rauen Beschaffenheit der Blätter vieler Sorten, welche die Schmackhaftigkeit für das Vieh stark herabsetzen. Bei einigen Zuchtsorten konnte dieser Nachteil durch eine gezielte Selektion vermindert werden. Bekannte Vertreter solcher Sorten mit schmalen und besonders weichen Blättern sind Dulcia und Belfine. …….
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-29961.html
Ausdauer von Rohrschwingel unter langjährigen Weidebedingungen
Gregis, B. und Reidy, B.
Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, Zollikofen
59. Jahrestagung der AGGF in Aulendorf (2015), Tagungsband, 182 – 185Die Ausdauer von Futtergräsern unter Weidebedingungen gewinnt im Hinblick einer kostengünstigen Milchproduktion zunehmend an Bedeutung. Untersuchungen zeigen, dass jene Weiden am
profitabelsten sind, welche über längere Zeit einen hohen Tierbesatz überstehen, ohne dass nachgesät werden muss (SCOTT et al., 2000). Die abnehmende Ertragsleistung mit zunehmender Nutzungsdauer ist auch bei Klee-Gras-Mischungen, die speziell für längere Dauer konzipiert sind, ein
bekanntes Problem (MOSIMANN et al., 2014). Offiziell empfohlene Sorten von Futtergräsern sind in
der Regel aber weder über längere Perioden noch unter längerdauernden Weidebedingungen selektiert und geprüft.
Die Ausdauer verschiedener Futtergräser und deren Sorten unter Weidebedingungen wurde im Rahmen eines fünfjährigen Kleinparzellen-Versuchs auf Schweizer Landwirtschaftsbetrieben untersucht. Neben mehreren Englisch Raigrassorten (Lolium perenne L.) wurde auch eine Rohrschwingelsorte (Festuca arundinacea Schreb.) auf ihre Ausdauer unter Weidebedingungen getestet.Schlussfolgerungen
Schlussfolgerungen Die Ausdauer der Rohrschwingelsorte Belfine war an den Standorten mit tieferen Niederschlagsmengen und ausgeprägterer Sommertrockenheit signifikant besser als jene der getesteten Englisch Raigrassorten. Unter gemässigten klimatischen Bedingungen zeigte sich Belfine unter langjähriger Beweidung als vergleichbar ausdauernd wie die getesteten Englisch Raigrassorten. Die für den Rohrschwingel bekannten Etablierungsschwierigkeiten wurden auch in diesem Versuch bei Belfine unter Weidebedingungen beobachtet und waren unabhängig von den Standortbedingungen. Die Verbesserung der Ausdauer von Sorten und Mischungen unter Weidebedingungen birgt ein grosses Potential den aktuellen Anforderungen im Zusammenhang mit der steigenden Bedeutung der Weide zu begegnen. Auf der Suche nach ausdauernden Gräsern für produktive Weiden, die keiner Bestandeserneurung erfordern, dürfte der Rohrschwingel bei gegebenen Standortbedingungen und entsprechender Bewirtschaftung sein ausgesprochenes Persistenz-Potential zeigen. An niederschlagsarmen Standorten, mit entsprechend zeitgerechter und intensiver Beweidung können Belfine und neuere Rohrschwingelsorten mit verbesserter Verzehrbarkeit die Anlage einer produktiven Dauerweide erst ermöglichen. Veränderte Umweltbedingungen, wie die vermehrt zu erwartenden Trockenperioden, tragen des Weiteren dazu bei, den Rohrschwingel zu einer interessanten Komponente für Klee-Gras-Mischungen für Weiden zu machen.
Rohrschwingel und Timothe Prüfung in der Schweiz
Daniel Suter, Rainer Frick, Hansueli Hirschi , Stéphane Chapuis, Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, CH-8046 Zürich
Zusammenfassung
Die Forschungsanstalten Agroscope Reckenholz-Tänikon ART und Agroscope Changins-Wädenswil ACW führten von 2006 bis und mit 2008 an sechs beziehungsweise sieben Standorten Sortenversuche mit Rohrschwingel (Festuca arundinacea Schreber) und Timothe (Phleum pratense L.) durch. Hierfür haben wir folgende Eigenschaften systematisch erhoben: Ertrag, Jugendentwicklung, Güte des Bestandes, Konkurrenzkraft, Resistenz gegen Blattkrankheiten, Ausdauer und verdauliche organische Substanz. Zudem wurden beim Rohrschwingel die Feinheit der Blätter und die Überwinterung und beim Timothe die Anbaueignung für höhere Lagen beurteilt. Aus den Ergebnissen haben wir für jede Sorte einen Indexwert berechnet, um die Sorten zu bewerten und miteinander zu vergleichen. Vier Neuzüchtungen von Rohrschwingel werden in die «Liste der empfohlenen Sorten von Futterpflanzen» aufgenommen: «Callina», «Otaria», «Dauphine» und «Elodie». Die bisher empfohlenen Sorten «Elfina» und «Kora» werden aufgrund der Ergebnisse von der Liste gestrichen. Sie können noch bis Ende 2011 als empfohlene Sorten verkauft werden. Beim Timothe erreichte keine Neuzüchtung einen Indexwert, der eine Empfehlung zulässt. Von den wieder geprüften, bereits empfohlenen Sorten erreichten alle den für eine weitere Empfehlung notwendigen Indexwert. Da der Verkauf der bereits empfohlenen Sorte «Richmond» gestoppt wurde, wird sie von der Liste gestrichen.
Werden Sie Ihr eigener Futterwiesen Experte
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Gräserführerschein 2019 DOWNLOAD HIER
Lesen Sie auch von den Gefahren,
die heute PRODUKTIVE FUTTERWIESEN ausgesetzt sind:Durchblätterbar unter:
Mein älterer Beitrag dazu vom 13. Juli 2018
Regeneration trockenheitsgeschädigter Futterwiesen
Jetzt das Grünland stressfest machen mit KLIMASTRATEGISCHEN ARTEN, BauernZeitung 6.9.2018
Gruenland Massnahmen gegen Engerlinge u Jakobskreuzkraut, BauernZeitung, NR 32 10.8.2017
Extensivierte Wiesen:
Ein Fressen für Engerlinge und Paradies für GiftpflanzenExtensivierte Wiesen: Ein Fressen für Engerlinge und Paradies für Giftpflanzen