Was ist Güllekalk?

Informationen zum Einsatz Güllekalk und Stallkalk

Was ist Güllekalk? Güllekalk ist mikrofeines Kalkmehl mit einem Schwefelanteil von rund 3 %, das im Kalkwerk gemischt und im Silotank-Lkw direkt zum Landwirt gefahren wird. Dort wird der Güllekalk bei laufendem Mixer über einen Schlauch und ein Rohr in die vorgemixte Gülle geblasen.

Güllekalk ist ein mikrofein vermahlener Kohlensaurer Kalk (< 0,1 mm) mit einem Schwefelanteil welcher in Form feinstvermahlenen Naturgips (CaSO4) vermischt wird.

Güllekalk wird mit dem Silo-Lkw unter gleichzeitig intensivem Rühren in die Gülle eingeblasen. Durch die Umhüllung der Kalkteilchen mit der Auflockerungsluft hält sich der Güllekalk, vor allem bei Güllen mit hohen Feststoffanteilen einige Wochen lang in Schwebe bzw. wird durch die elektrischen Ladungen an Gülleteilchen gebunden.

Vorteil von Güllekalk

Der Vorteil von Güllekalk ist die gleichzeitige Kalkung mit der Gülleausbringung in einem Arbeitsgang. Dies ist vor allem für Berggebiete interessant, wo der Einsatz eines Großflächenstreuers nicht möglich ist.

Kollateral-Effekte:
Positive Gräserförderung und Unkrautunterdrückung durch Güllekalk

Düngung mit Güllekalk und Stallkalk führte bei einem Biobetrieb in Konradsheim (NÖ) zu einer starken NATÜRLICHEN Selbstvermehrung und Förderung von gutem Wiesengras eines Wildtypes das Welschem Weidelgrases gleicht. Dadurch kam es zu einer fast vollständigen Eindämmung und Unterdrückung lästiger Wiesenunkräuter wie
– Hahnenfuß
– Wiesenschaumkraut
– Löwenzahn
– Ampfer und
– Wiesenschaumkraut, die fast vollständig verdrängt wurden.
Natürlich gelang das sicher nur, weil dieses hoch und schnell wüchsige Wiesengras diese Unkräuter in Schach hält und nun Weißklee allfällige Lücken schließt.

Eigener Fachartikel zu Güllekalk /Güllekalkung von Futterwiesen:

Wie GÜLLEKALK Futtergräser fördert.
Ein Erfahrungsbericht aus der Praxis in Konradsheim in NÖ im Mai 2023.
https://futterwiesenexpertehumer.com/2023/05/20/wie-gullekalk-futtergraser-fordert/

Anwendungsmengen

RWA-Info: Der Güllekalkanteil sollte 5 % (das sind 50 kg/m³ Gülle) nicht übersteigen. Diese Güllekalk-Menge entspricht bei einer Güllemenge von 20 m³ pro Hektar und Jahr etwa 900 kg kohlensaurem Kalk oder ca. 450 kg CaO (Reinkalk) und reicht für eine Erhaltungskalkung (Ausgleich der jährlichen Kalkverluste) aus.

Mit 20 m³ pro Hektar und Jahr werden dabei auch 20-30 kg Schwefel / ha ausgebracht. Mitsamt der Gülle wird dabei etwa auch der Schwefelbedarf im ertragreichen Grünland abgedeckt.

Galler-Info: Die Güllekalk-Einblasmengen sollten 20 (bis 25) kg/m3 Gülle nicht überschreiten. Bei stark verdünnter Gülle mit wenig Feststoffanteilen sollte die Menge unter 20 kg/m3 liegen .

Für Jauche und dünne Schweinegülle ist die Einmischung von Güllekalk nicht geeignet, da eine Ablagerung am Grubengrund wahrscheinlicher ist.

Kein N-Verluste mit Gülleausbringung mit kohlensaurem Güllekalk

Immer wieder tritt in der Praxis die Frage auf, ob Kalk und Wirtschaftsdünger gemeinsam ausgebracht werden dürfen. Carbonatisch und silikatisch gebundene Kalke dürfen ge￾meinsam mit Gülle oder Stallmist ausgebracht werden, da sie den pH-Wert der Wirtschaftsdünger nicht erhöhen. Gebrannte Kalke (Branntkalk, Mischkalk) können hingegen den pH-Wert auf über pH 8 erhöhen, wodurch es in Abhängigkeit von der eingemischten Menge zu einem Verlust von Ammoniumstickstoff infolge von Ammoniakausgasung kommen kann. Die Ammoniakverluste bei der Ausbringung hängen vom Ammoniumanteil, dem Verdünnungsgrad, dem pH-Wert sowie der Temperatur unmittelbar nach der Ausbringung ab. Wirtschaftsdünger enthalten unterschiedliche Anteile an Ammonium (NH4) und organisch gebundenem Stickstoff. So enthält Jauche über 90 % Ammonium, Rindergülle etwa 50 % und Stallmist etwa 15 %. Sie haben einen pH-Wert im Bereich von 7,5 (belüftete Gülle bzw. Biogasgülle bis 8,5). Eine Umwandlung von Ammonium zu Ammoniak und somit Stickstoff-Abgasung beginnt bei pH-Werten über 8,0 und verstärkt bei pH-Werten über 9.

Quellen:
Informationen aus Kalk – Basis für Bodenfruchtbarkeit, Einsatz in der Landwirtschaft, Praxisratgeber von Josef Galler, 2013. LKÖ-Publikation.
Unser Lagerhaus-Info: https://www.onfarming.at/

Hier>: Kurze LK-Infos zu Güllekalk

Hier>: Infos zu Stallkalk


Industriefotos vom Einblasen von Güllekalk in Güllegruben

Güllekalk Einblasen, Bild aus Deutschland

Güllekalk Einblasen, Bild der Fa. Bodenkalk in Österrreich

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