Rede von Gitta Connemann zum deutschen AGRARPAKET 2019
(CDU, Dt. Bundestag/Parlament), eigentlich „Rede zum Haushalt 2020“, 10.09.2019.

Quelle: https://www.kreisbauernverband-stendal.de/gruene-kreuze-mahnung-gegen-das-agrar-paket/

Kommentar HUMER: Solche Bekenntnisse und Handeln dieser Art wären auch in Österreich längst überfällig. Bauern verbündet Euch –>>Bauernbund, Bauernverband

Vielleicht lesen und begreifen das doch die Zuständigen bald oder sind sie ahnungslos und machtlos?

Hintergrundinfo zu  Gitta Connemann

Januar 2015: stellvertretende CDU Fraktionsvorsitzende.
Geboren: 10. Mai 1964 (Alter 55 Jahre), Leer (Ostfriesland), Deutschland
Partei: CDU / Christlich Demokratische Union Deutschlands
Ausbildung: Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Universität Osnabrück

Agrarpolitische Bekenntnisrede von Gitta Connemann

10.09.2019, „Rede zum Haushalt 2020“

Bauernkind – das bin ich, das sind mein Vater, mein Bruder und Generationen vor uns.

Meine Familie steht für das tägliche Brot, für das Leben in der Natur, für eine Berufung.

Bauern denken nicht in 10 Jahrespläne sondern in Generationen.

Sie übernehmen Verantwortung, sie ernähren die Menschen deshalb haben Sie Recht auf unser Vertrauen, Recht auf Respekt, Recht auf Achtung vor ihrem Eigentum.

BAUERN OHNE ZUKUNFT UND SCHUTZLOS?

 Heute haben Buern Existenzangst .

Seit 1990 mussten 57% der Höfe aufgeben –  jeder zweite.

Sie kapitulierten vor Niedrigpreisen, teurer Fläche, Bürokratie und der Rest steht heute auch in der Wand.

Der Handel führt einen grausamen Preiskampf.

Notfalls kommt die Ware im aus dem Ausland.  

Wie dort produziert wird interessiert kein Schwein.

Der Verbraucher erwartet Höchstleistung für Tiefstpreise.

Der GRILL darf etwas kosten, das FLEISCH darauf nicht.

Medien und Öffentlichkeit sehen in der Landwirtschaft den Sündenbock der Nation, Klimakiller, Wasservergifter, Insektentöter.

Jeder verlangt etwas von Bauern – ohne zu wissen wie es geht.

Den Preis zahlen die Bauern, ihre Familien, das Land.

Am Ende wir alle, denn was wären wir ohne Höfe?

Aber zur Wahrheit gehört – sie werden vom Markt zerrieben, von der Gesellschaft geächtet, von der Politik verlassen.

Hier müssen endlich alle realisieren: 

Höfe sind Betriebe.Sie müssen produzieren, was der Markt verlangt.

Und das ist nicht 100% ÖKO

BIO lässt sich nicht politisch verordnen, liebe Grüne.

Das ist gerade in Schweden gescheitert.

Unsere Bauern brauchen keinen staatlichen Vormund.

Sie brauchen einen fairen Rahmen.

Aktionsprogramm Insektenschutz

Und lieber Mathias Miersch, du hattest über Dissens gesprochen.

An dieser Stelle haben wir einen Dissens mit dem Bundesministerium für Umwelt.

Wegen seines Aktionsprogramm Insektenschutz.

Bislang ist es nur eine Absichtserklärung.

Aber die Stoßrichtung von Ministerin Schulze lässt Landwirte gerade verzweifeln.

Und ich verstehe sie.

Denn es droht Enteignung durch die Hintertür.

So sollen zum Beispiel artenreiches Grünland und Streuobstwiesen entschädigungslos unter Schutz gestellt werden.

Raus aus der Bewirtschaftung – ohne Entschädigung für die Bauern?

Hier ist die Grenze überschritten.

Denn erst DANK der Pflege durch Generation von Landwirten ist diese Vielfalt überhaupt erst entstanden.

 Meine Fraktion weiß, Artenschutz geht nur mit Landwirtschaft.

 Vertragsnaturschutz ist der einzig richtige Weg.

Und dafür brauchen wir mehr Geld, das sagt selbst das Bundesamt für Naturschutz

Und für meine Fraktion ist klar:  es darf keinen Eingriff ohne Ausgleich geben.

INSEKTEN als massenhafte AGRAR-SCHÄDLINGE nicht vergessen!

Noch eins, Insekten sind nicht nur BIENEN sondern auch Schädlinge wie Kirschessigfliege, Borkenkäfer, Eichenprozessionsspinner …

Sie zerstören Weinberge, Obstproduktions Anlagen, auch Wälder.

Deshalb muss Pflanzenschutz möglich bleiben – auch in FFH-Gebieten – ideologiefrei

ZUR TIERHALTUNG 

Ich kenne keinen Bauern der Natur und Schöpfung mit Füßen tritt.

Aber der öffentliche Eindruck ist ein anderer. 

Und manchmal auch gewollt, gerade wenn es um Tierhaltung geht.

Und ich danke Julia Klöckner,  sie hat Jochen Borchert beauftragt den Weg für die künftige Nutztierhaltung aufzuzeigen.

Tierhalter brauchen Planungssicherheit.

Die Gesellschaft muss ich festlegen, welche Tierhaltung wollen wir in Zukunft und was sind wir bereit dafür zu zahlen.

Wir brauchen diesen Gesellschaftsvertrag bindend für alle über Wahlperioden hinweg.

GRÜNE KREUZE & das Verschwinden der Bauern

Viele kennen Bauer Willi. Gegenwärtig sieht er nur noch zwei Alternativen für die Landwirtschaft entweder Abwicklung sozialverträglich wie beim Kohleausstieg oder Überlebenskampf.

Ich bin froh, dass er sich mit anderen dafür entschieden hat, zu kämpfen.

Mit dem GRÜNEN KREUZ, eine Mahnung an uns alle.

Diese Rede ist für mich ein grünes Kreuz.

Unsere Landwirtschaft hat ihren Wert.

Sie ist unverzichtbar, dafür werden wir kämpfen, dafür gebe ich auch Ihnen mein Wort als Bauernkind.

Kommentar HUMER:
EUROPAS politische Vertreter bereiten scheinbar den Weg zur Vernichtung der eigenen Landwirtschaft und Bauern vor – ohne dass sie es selber merken!

Und eine weltfremde Wissenschaft hilft dabei durch BIAS! Weil das extreme Spezialistentum, den nötigen holistischen Blick fürs Ganze verstellt und die Politik scheinbar auch nur wissenschaftliche Schlagzeilen ließt und nicht liest, was fachlich nicht untersucht/unterschlagen wurde (Cognitive Bias, Confirmation Bias).

Erläuterung:
Cognitive Biases sind verzerrte Vorannahmen oder Einstellungen, die Menschen dazu bringen können, falsch zu handeln oder irrationale Entscheidungen zu treffen.

Confirmation Bias: Ich habe eine Meinung und will nicht von dieser abweichen, deshalb suche ich mir nur Informationen, die diese Meinung bestätigen, nicht aber solche, die meine Meinung widerlegen würden. Ich gewichte also die Informationen, die meiner Meinung entsprechen, höher.